Draußen vor dem Fenster prasselt der Regen auf den kalten Asphalt und im Kinderzimmer glüht meine Tochter wie ein kleiner Ofen. Grippesaison. Die arme Maus ist ganz jämmerlich und jetzt muss ich auch noch Fieber messen, um zu entscheiden, ob sie Fiebersaft braucht oder ob ich noch etwas abwarten kann. Da wir gerade das Dittmann DX 6635 Kombithermometer (Stirn- und Ohrmessung) gekauft haben, muss ich die kleine Patientin wenigstens nicht mit einem Thermometer im Po quälen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
Wir haben das Thermometer für knapp 24 Euro erstanden. Im Vergleich mit anderen Marken ist das ein normaler, eher niedriger Preis für ein Thermometer mit gleich zwei Funktionen.
Die Handhabung
Das Dittmann DX 6635 liegt gut in der Hand und lässt sich auch bei einem Kleinkind leicht in den Gehörgang einführen. Dank der Leuchtfunktion sogar im Dunkeln, was bei schlafenden Kindern ein Vorteil ist. Die Hygieneaufsätze lassen sich leicht wechseln. Das Thermometer verfügt über eine große, gut lesbare, beleuchtete Digitalanzeige und einen Ansagemodus, der allerdings schwer zu verstehen ist. Es schaltete sich von alleine in den Stand-by-Modus. Im Lieferumfang ist ein praktischer Ständer enthalten.
Vorteile und Nachteile
Das Thermometer misst recht schnell die Temperatur, was mich als Mutter einer quirligen und manchmal sehr wehrigen Tochter freut. Die Anzeige ist gut ablesbar. Dass im Stand-by-Modus zusätzlich die Raumtemperatur angezeigt wird, empfinde ich im Vergleich zu anderen Modellen als Vorteil. Die Handhabung ist bequem und das Menü übersichtlich. Leider wiegt all das den großen Nachteil nicht auf, dass die Messungen oft einfach nicht stimmen. Ich spreche nicht von einer Abweichung von 0,1 Grad Celsius. Es sind eher 0,5 bis 2 Grad, was kaum der Sinn eines Fieberthermometers sein kann. Dass die Ansage der Temperatur kaum zu verstehen ist, hat wohl seinen Grund!
Verschiedene Erfahrungen
Die Stiftung Warentest gab dem Gerät 2008 noch die Note „gut“, revidierte ihre Meinung aber 2009 zu „wenig hilfreich“. Der Großteil der Benutzer ist von der Messgenauigkeit des Thermometers enttäuscht und spricht von „ungenau wie eine Glaskugel“ bis zu „super Mordinstrument“ und „unbrauchbarem Elektronikmüll“. Ich habe das Thermometer mehrfach an meiner Tochter und an mir getestet und mit den Werten eines einfachen, zuverlässigen, digitalen Fieberthermometers verglichen. Das Gerät von Dittmann gab großteils unsinnige Werte von sich. Der genaueste Wert wird für die Zimmertemperatur angezeigt.
Mein persönliches Fazit
Nach eingehenden Testläufen kann ich das Dittmann DX 6635 Digitalthermometer nicht weiterempfehlen. Trotz bequemer Handhabung erfüllt das Gerät leider seinen eigentlichen Zweck nicht. Eine ungefähre Körpertemperatur kann ich auch mit meiner Hand auf der Stirn meiner Tochter messen. Wenn ich schon ein Infrarotthermometer benutze, möchte ich mich auf den genauen Wert (plus minus 0,1 Grad Celsius) verlassen können. Es geht um die Gesundheit meines Kindes und meiner Familie. Da mache ich keine Kompromisse.
