Braun IRT 3020Das Braun IRT 3020 ThermoScan Fieberthermometer misst innerhalb von nur einer Sekunde und soll eine extrem hohe Genauigkeit bieten. Ob es in der Praxis tatsächlich so zuverlässig ist, klärte unser ausführlicher Test.

Verpackung und Lieferumfang

Das Fieberthermometer wurde in einer kompakten Blisterverpackung und zusammen mit einer passenden Batterie sowie insgesamt 20 transparenten Schutzkappen für die Messspitze geliefert. Eine genaue Bedienungsanleitung lag ebenso bei. Bei Bedarf können die Schutzkappen optional nachgekauft werden.

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Verarbeitung und Design

Das kompakte Design gefiel uns auf Anhieb, denn das Thermometer liegt sehr gut in der Hand und lässt sich in jeder Schublade verstauen. Die Verarbeitung wirkte hochwertig und strapazierfähig, die abgerundete Form machte Hoffnung auf eine absolut schmerz- und druckfreie Messung.

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Ausstattung und Funktionen

Das Thermometer wurde für die Infrarot-Messung im Ohr entwickelt und verfügt über eine LCD-Anzeige, die sich leicht und mühelos ablesen lässt. Es ist insgesamt nur ein Funktionsschalter vorhanden, hier konnten wir das Thermometer entweder ein- oder ausschalten. Damit das Ausschalten nach der Messung nicht versehentlich vergessen wird, gibt es nach 60 Sekunden eine Abschaltautomatik. Außerdem speichert das Thermometer selbstständig die letzte Messung, so dass wir jederzeit gute Vergleichsmöglichkeiten hatten. Das Gerät wurde klinisch getestet und findet laut Aussage des Herstellers in vielen Arztpraxen Verwendung.

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Die Messfunktion

Die Messung dauert nur eine Sekunde, was gerade bei Babys und Kleinkindern, die nicht gerne stillhalten, sehr vorteilhaft ist. Das Messende wird durch einen klar hörbaren Signalton angezeigt.

Auf die richtige Verwendung der Schutzkappen achten

Zu einer möglichen Keimübertragung kann es dank der Schutzkappen nicht kommen, sofern diese nach jedem Gebrauch entsorgt werden. Natürlich dachten auch wir Sparfüchse, dass es ausreichen würde, wenn wir die entsprechende Kappe nach der Messung mit einem Desinfektionsmittel reinigen. Der Hersteller weist aber ausdrücklich darauf hin, dass die Kappen wirklich nur ein einziges Mal verwendet werden dürfen. Warum wir diese Aussage inzwischen bestätigen können, klären wir in einem der nächsten Abschnitte.

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Handhabung & Komfort

Auf den ersten Blick erschien uns die Handhabung ganz einfach: Messspitze ins Ohr einführen und auf den Signalton warten. Doch ganz so unkompliziert ist das Messen doch nicht. Nachdem wir während der ersten Probemessungen zum Teil erhebliche Abweichungen festgestellt hatten, versuchten wir, der Sache auf den Grund zu gehen. Des Rätsels Lösung: Das Fieberthermometer sollte recht tief in den Gehörgang eingeführt werden, was am besten dann funktioniert, wenn das Ohr etwas nach hinten gezogen wird.

Unsere lieben Kleinen dürften protestieren …

Dies hat auch einen ganz einfachen Grund: Nur wenn der Infrarotstrahl auch das Trommelfell erreicht, ist eine zuverlässige und präzise Messung möglich. Für uns Erwachsene ist dies sicherlich kein Problem. Ein Baby oder Kleinkind, das ohnehin schon von einer Unpässlichkeit oder Krankheit geplagt wird, dürfte sich dies jedoch kaum klaglos gefallen lassen. Außerdem verspürten wir ein bis zwei Minuten nach der Messung noch immer ein leichtes Druck- oder Fremdkörpergefühl im Ohr. Auch hier gilt wieder: Einen Erwachsenen wird dies kaum stören, ein fieberndes Kleinkind womöglich schon.

Die Sache mit den Schutzkappen …

Nutzer sollten außerdem wissen, dass eine Messung ohne aufgesetzte Schutzkappe nicht möglich ist. Hier ist es also wichtig, immer einen entsprechenden Vorrat im Haus zu haben. In puncto Umweltfreundlichkeit präsentiert sich der Braun IRT 3020 ThermoScan 3 einigen Kritikern zwar zunächst nicht besonders vorbildlich, da die stetige Entsorgung gebrauchter Schutzkappen aus ökologischer Sicht wenig sinnvoll ist. Doch mal ehrlich: Wie oft muss innerhalb einer Familie Fieber gemessen werden? Selbst in Familien mit mehreren Kindern kommt dies auf Dauer gesehen nicht täglich vor. Eine Kaffeemaschine mit Kapseln ist in diesem Zusammenhang wohl wesentlich problematischer anzusehen.

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Messdauer

Angegeben wird eine Messdauer von einer Sekunde. In nahezu allen Fällen traf dies auch zu, etwas länger dauerte die Prozedur lediglich, wenn sich der ThermoScan nicht von Anfang an in der korrekten Position befand. Sollte die Sekunde also überschritten werden, raten wir allen Nutzern, das Einführen noch einmal zu überprüfen.

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Messgenauigkeit & Zuverlässigkeit

Im Grunde ist das Thermometer schon sehr zuverlässig. Voraussetzung ist allerdings eine absolut präzise und richtige Anwendung, da selbst kleinste Abweichungen von der Bedienungsanleitung zu verfälschten Ergebnissen führen könnten. Wie schon erwähnt, kann schon die Schutzkappe für ein falsches Messergebnis sorgen. Handelt es sich dabei nämlich um eine bereits benutzte oder eine falsche und nicht zu diesem Thermometer passende Kappe, wird die Messung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht korrekt durchgeführt.

Auf die richtige Bedienung achten

Falsche Ergebnisse können außerdem viele andere Ursachen haben. Beispiele: Die betreffende Person hatte vorher eine Mütze getragen oder einen längeren Zeitraum auf dem Ohr gelegen, so dass es allein schon aus diesem Grund zu einer erhöhten Temperatur kommt. Eine unzureichende Reinigung des Ohres, vorheriges Duschen, Baden oder Schwimmen oder extrem kalte beziehungsweise heiße Umgebungstemperaturen sorgen ebenfalls dafür, dass die Messergebnisse nicht wirklich korrekt sind und es zum Teil zu starken Abweichungen kommt.

Bei korrekter Anwendung sehr zuverlässig

Hielten wir uns jedoch an die Empfehlungen des Herstellers, waren die Ergebnisse stets sehr präzise. Hier konnten wir lediglich Abweichungen von maximal 0,4 Grad feststellen.

Reinigung und Pflege

Die Schutzkappen sind für eine einmalige Verwendung vorgesehen. Das Gehäuse des Fieberthermometers kann bei Bedarf mit einem leicht feuchten Tuch abgewischt oder desinfiziert werden. Mit dem Batteriewechsel (Knopfzellen) hatten wir keinerlei Probleme.

Kleine Tipps

Grundsätzlich raten wir, bei Anschaffung dieses Gerätes bei allen gesunden Familienmitgliedern eine Probemessung durchzuführen, um ein Gefühl für das richtige Handling und einen Anhaltspunkt für die individuelle Normaltemperatur zu bekommen.

Vorteile

  • Kompakt, griffig und gut zu verstauen
  • Inklusive 20 Einweg-Schutzkappen, die bei Bedarf problemlos nachgekauft werden können
  • Automatische Abschaltung nach 60 Sekunden
  • Signalton bei Messende
  • Messung dauert meist nicht mehr als eine Sekunde
  • Jeweils das letzte Messergebnis wird gespeichert

Nachteile

  • Präzise Ergebnisse nur bei absolut korrekter Anwendung

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Fazit

Mit kleinen Einschränkungen ist dieses Fieberthermometer sehr empfehlenswert. Verbraucher müssen jedoch unbedingt auf die Einhaltung der Bedienungsempfehlung achten, da die Messergebnisse ansonsten falsch sein könnten. Trotzdem haben wir es hier mit einem Gerät zu tun, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und gute Dienste leistet. Das leichte Druckgefühl im Ohr, eventuelle Schwierigkeiten beim Positionieren der Messspitze und der zwingend erforderliche Nachkauf der Schutzkappen sind Faktoren, für die es von uns zwar einen Punktabzug gab, dennoch verdient der Braun IRT 3020 ThermoScan 3 die Endnote 4.


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